Was leben soll

Was leben soll

1. Kann nur ein Versehen sein, daß der Himmel heute lacht,
und der Sommer in der Stadt ist nur für's Prospekt gemacht,
in den Straßen Lebensfreude voller Lust und unbeschwert,
nur für uns nicht zu genießen, das Ambiente ist verkehrt,
krieg doch kaum ein Wort heraus, will begreifen, warum du gehst,
seh', wie du selbst am Kämpfen bist und jetzt, wo du aufstehst,
spür ich den Druck der Hände, deine Haare im Gesicht,
und die Tränen auf der Haut und wie dein Make-up verwischt.

Wenn du meinst, daß du nicht anders kannst, geh deinen Weg,
bin bestimmt nicht der, der deinen Stolz besiegt,
will nicht klammern, dich nicht halten, brauch dich nicht aus Eitelkeit,
will nur der sein, der dich einfach liebt,
doch ich hab' Angst, dich loszulassen, bist ein Geschenk, so wundervoll,
und Kraft kommt in der Dunkelheit weil lebt, was leben soll.

2. War nie dein Leben, nur oft Mittelpunkt und viel zu viel auf dich fixiert,
und du hast lange Zeit so viel an Träumen in mich projeziert,
hast mir bis heute nicht einmal erklärt, warum du nicht mehr kannst
und hast dich hinter tausend Gründen, die uns nicht angehn, verschanzt.
Es hat dich doch auch nicht gestört, mit mir zu beginnen, was auch gegen jede Norm verstößt,
hast doch gewußt, daß du nicht beides haben kannst und drauf gehofft, daß sich das mit ihm schon von selber löst,
warum hast du nur so wenig selbst getan und jetzt den Sprung verpaßt
und mich so tief verletzt, als du mich dann von deinem Leben abgeschnitten hast?

Wenn du meinst...

3. Und ich spüre, wie du dich zurückziehst und wie fremd du mir zuweilen bist,
und nur anzudeuten, daß ich an dich denke manchmal auch schon zuviel für dich ist,
und wenn du dann plötzlich vor mir stehst, so ungeniert, dann ist noch soviel da,
jedes Streicheln, jedes Lächeln, jeder Duft und jeder Blick sind mir immer noch so nah.
Hab' an uns geglaubt und habe deine Worte immer wieder doch noch ganz genau im Ohr,
"vertrau mir doch und wart' auf mich, denn irgendwann will ich zurück zu dir und hab' noch soviel mit dir vor",
und du hattest soviel Pläne, hattest alles in der Hand,
und als das dann Kontur annahm, dann bist du ohne jeden Mut so davon gerannt.

Wenn du meinst...
 

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