ich hab' es satt

Ich hab' es satt

1. Wenn ich morgens aufsteh',
dann weiß ich schon ganz genau,
was mich an diesem Tag erwartet,
die Menschen die ich treffe erscheinen grau in grau
und alles, was passiert,
das scheint schon abgekartet

schon spult er ab, der Tag,
wie in einem Film,
wie beim Computer ist schon alles programmiert
und meine Freiheit, zu entscheiden,
was ich selber will,
jeden Tag auf's neue ihren Sinn verliert

ich hab' es satt, meine Stunden so zu planen
ich hab' es satt, so programmiert zu sein
wie ein Wesen ohne menschliche Gefühle
nein, ich will ich selber sein.

2. Ich habe Angst davor,
dass meine Gleichgültigkeit
gegen die ich nicht mehr kämpfen kann
mich in den Augen derer
die voll Selbständigkeit
zum bedürfnislosen Wesen machen kann

Und all die Zwänge, die mich
fest einschnüren
und die mir auch schon lange unerträglich sind
sie lassen mich nicht mehr heraus
aus diesem Karussell
in dem wir nur noch Nummern und Objekte sind

ich hab' es satt...

3. Und was nutzt es mir dann,
dass du in dieses Dunkel
einen Schimmer hellen Lichts einbringst
und meinen Horizont heraus
aus diesem Dunkel
zu dem gesunden Maß an Selbstkritik noch zwingst

ich will heraus aus diesem
intriganten Spiel
bei dem schon vorher feststeht, wer das Spiel verliert
denen, die die Regeln kennen
gelingt es noch zuletzt,
dass man die letzte Spontanität verliert

ich hab' es satt...

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