Des Narren

Des Narren Sprache

Ein Gedanke, vieleicht ein Wort,
über mich an diesem Ort,
danach stand mir keinesfalls der Sinn,
weil ich nun einmal nicht vertraut genug für dich bin.
Was ich mir dehalb vorgenommen hab,
und mag sie auch verderben, diese Saat,
das zu gewinnen, was ich verloren hab
und was mir etwas bedeutet hat.

Eines Landes und einer Nation
der gleichen Sprache kundig sind wir schon,
doch dass der eine den andern nicht mehr sieht,
liegt daran, dass man des andern Sprache nicht versteht.

Eines Menschenzeit daran zu denken,
dem andern mehr als nur ein Wort zu schenken,
zu fühlen, was miteinander meint,
und was dem andern wichtig erscheint.
Undank ist des Narren Lohn,
ein Besen als Zepter und ein Schemel als Thron,
der Versuch ein Wagnis vielleicht,
doch hätt' ich dann nicht schon das Wagnis erreicht.

Eines Landes...

Vielleicht bin ich der Narr, der dich nicht mehr versteht,
vielleicht auch ein Weiser, der dich nur anders sieht,
dich zu verstehn, gelang dem Weisen nie,
drum gilt des Narren Fünkchen Wahrheit meine Sympathie.
Eines Königs Tisch ist reichlich gut gedeckt,
die Finger sich der Bettler nach all den Resten leckt,
des Königs gar zu wenig, des Bettlers gar zu viel
so bleibt mir nur der Narr in diesem Spiel.

Eines Landes...

Der gleichen Sprache kundig sind wir schon,
vielleicht ist der Narr auch seiner Welt entflohn,
so wenn du in des Narren Worten den Sinn vermißt,
vielleicht darum, weil beider Sprache doch nicht die gleiche ist.
So hol den Narren in seine Welt zurück
ein Wort von dir bedeutet für ihn Glück,
hilf ihm, indem du zu ihm gehst
und vielleicht des Narren Sprache verstehst.

Eines Landes und einer Nation
der gleichen Sprache kundig sind wir schon,
mein Wunsch, der letztlich noch besteht,
dass einer des anderen Sprache versteht.

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