Ängste

Ängste

Dunkles Grau liegt wie ein Schleier
auf nassen Wiesen schwer am Boden
und tiefe Kälte dringt hindurch
dass kaum noch wahrzunehmen ist

wie weit der Horizont noch reicht
selbst nicht zu wissen,
wo das Oben und
wo das Unten anzutreffen

wüßtest du nicht ganz genau,
dass du mit beiden Beinen
auf festem Boden dich befindest
und selbst dann kommen noch die Zweifel
ob dies in Wirklichkeit so ist

ob nicht die ganze Welt verdreht
die eignen Sinne tief getrübt
die ganze Ordnung nicht mehr ordnet
was wie das kleine Einmaleins
am Anfang doch so leicht zu fassen schien

und auch die Stimmen, die dich rufen
nimmst du längst nicht mehr gewahr
und all die Hände, die sich dir
entgegenstrecken spürst du nicht

doch vielleicht bildest du dir nur ein
dass selbst das hier seine Ordnung
wie alles andre haben müßte

vielleicht sind die Hände gar nicht da
die Stimmen nur imaginär
weil es nicht sein, dass man wirklich mal alleine
tiefe Gründe mühsam nur durchforscht

und schon spürst du wie die Kälte
wie das nasse Gras dich mit dem Grau
das langsam an dir aufwärts rankt
unweigerlich zu einem Ganzen bindet

und du denkst daran, wie du den Schleier
so klar wie Glas durchschaubar machst.

zur Übersicht